Mutterform

 

In der traditionellen Porzellanherstellung stellt die Mutterform i.d.R. die fünfte Stufe der Porzellanentwicklung dar. Sie erfolgt als "Abguss" des endgültigen Produktionsmodells, dem "Null-Muster", welches vom Designer oder Modelleinrichter erstellt worden ist. Die Mutterform dient zur Herstellung der Arbeitsformen.

Die Mutterform wird als Positivform angefertigt. Je nach Hersteller erfolgt dies i.d.R. aus Edelstahl, Spezialkunststoffen oder besonderen Kunstharzen. In der industriellen Porzellanherstellung - dem isostatischen Pressen - wird die Mutterform aus gehärtetem Edelstahl hergestellt. Bei der Anfertigung der Mutterform muss der Modelleinrichter mit besonderer Sorgfalt vorgehen, um durch unsauberes Arbeiten, Staub oder Verschmutzungen keine neuen Fehler "für die Ewigkeit" in die Form einzubringen.

Ist die Urform fertig, können aus ihr dann die Mutterformen hergestellt werden. Diese dienen noch nicht zur eigentlichen Produktion, vielmehr werden aus den Mutterformen die in der Porzellanherstellung eingesetzten Gipsformen erstellt.

 

 


 

Deutsche Porzellanfabriken rechnen für eine neue Serie Form- und Entwicklungskosten von € 150.000,-. Beim Entwurf eines Modells muss darauf geachtet werden, dass das endgültige Teil aufgrund der Schwindung erheblich kleiner sein wird als der handgefertigte Entwurf.

Selbst eine kleine Porzellanfabrik mit traditioneller Herstellungsmethode stellt im Jahr circa 4.000 verschieden geformte Porzellanartikel her. Jede einzelne Form aufzubewahren ist logistisch nicht möglich.

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