1988 - Der Wandel in der Porzellanindustrie

Die Ölkrise unter Helmut Schmidt 1973/74 mobilisierte das deutsche Handwerk Porzellan zum Aufbruch in die Industrialisierung. Immer größere Maschinen, bessere Öfen, Technisierte und rationalisierte Produktionsabläufe brachten neben dem Abbau zehntausender Arbeitsplätze auch immer größere Kapazitäten. 

1988 war die Marktsättigung gegenständlich. Die Produktionskapazitäten überstiegen die Nachfrage. Porzellan verliert an Wert und Wertschätzung, die Preise sinken stetig und Kapazitäten steigen ins Uferlose. Lediglich die Öffnung Ost mit einem enormen, aber kurzweiligen Konsumschub verschiebt das große Sterben der Porzellanmarken um zehn Jahre. 

Dem größten Teil der europäischen Porzellanmarken ist es trotz ihrer einstigen Finanzimperien nicht gelungen, nachhaltig ihre Kosten über den Mehrpreis für eine Markenwertschöpfung zu erzielen. Fast alle großen Marken wie Hutschenreuther, Rosenthal, Ricardo Ginori oder Wedgewood u. v. a. mussten letztlich ihre Unternehmen im Konkurs versenken und existieren heute nur noch als Markennamen. 

 

Tags: DDR, Krisen

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